Eigener Antrieb und kollektiver Einsatz gehören bei segmenta communications zur Kultur

Nico Ziegler, Sandy-Jil Remus und Robert Ritterhoff von segmenta standen Gina Cimiotti und Josephine Kreutzer vom LPRS Rede und Antwort. Das Interview ist erschienen im: pr-journal.de

Vorbei an Hensslers Showküche, liegt direkt an der Ottenser Hafenpromenade das Büro der Hamburger Food- und Lifestyleagentur segmenta communications. Nach einer kurzen Fahrt in den zweiten Stock steht man im Rundbau der Kommunikationsexperten. Der großflächige Konferenzraum grenzt direkt an die büroeigene Dachterrasse, die mit Blick auf die Elbphilharmonie und Schiffscontainer Platz für den Kaffee zwischendurch bietet. Apropos Kaffee – einen Espresso macht sich der geschäftsführende Inhaber Nico Ziegler noch, dann nimmt er neben Sandy-Jil Remus und Robert Ritterhoff Platz, beide als Junior Consultants bei segmenta tätig, um mit uns über seine Agentur, die Agentursurfing-Kampagne und Haltung in der PR zu sprechen.

LPRS: Seit Mai läuft die Kampagne „Komm in die Agentur“. Wie sehen drei Wochen als Agentur-Surfer bei segmenta aus?
Nico Ziegler: Drei Nachwuchskräfte werden mindestens zwei Wochen in einem festen Agentur-Team arbeiten. Dabei sollen sie sich dort ausprobieren können, wo sie ihre eigenen Stärken sehen. Sie bekommen bei uns die Möglichkeit, an Kampagnen mitzuwirken, selber mal Texte zu schreiben und auch strategisch mitzudenken. Andererseits sollen sie ein Gespür für die Geschwindigkeit, Vielfalt und Komplexität einer Agentur bekommen, das ist meiner Meinung nach zentral und nicht zu unterschätzen.

LPRS: Hättet ihr damals gerne an so einem Agentur-Surfing teilgenommen?
Robert Ritterhoff: Das klingt nach einem spannenden Format, was einem in kurzer Zeit einen guten ersten Überblick über Agenturen und deren Arbeitsweise verschafft.
Sandy-Jil Remus: Dem kann ich mich nur anschließen. Es hilft auch zu verstehen, dass ein Berater eine ganz andere Jobfunktion hat, als ein Kommunikator im Unternehmen. So etwas kann für die verschiedenen Rollen sensibilisieren.

LPRS : Herr Ziegler, 2014 haben Sie segmenta übernommen. Mit dem Kauf von Heine PR Anfang dieses Jahres sind Sie mit der Agentur einen weiteren Schritt gegangen. Was unterscheidet segmenta von anderen Agenturen, worauf schauen Sie zurück und was kann man in der Zukunft von Ihnen erwarten?
Ziegler: Die letzten Jahre liefen ganz gut für segmenta: 2016 haben wir mit einem Honorarumsatzplus von 39 Prozent abgeschlossen und in 2017 werden wir mit inzwischen 50 Mitarbeitern sogar noch stärker wachsen. Mit starken Kampagnen, wie zum Beispiel der bee careful-Kampagne für die Verbrauchermarke Schwartau, die verdient u. a. mit dem PR Report Award ausgezeichnet wurde, manifestieren wir unsere Kompetenzen. Im Bereich Content-Marketing sind wir sehr gut aufgestellt, und setzen das für unsere Kunden erfolgreich um. Künftig wollen wir unsere Kompetenzen in unseren Kernbereichen Food, Technology und Lifestyle noch weiter ausbauen und uns weiter spezialisieren.

LPRS: Aktuell wird das Thema Influencer-Marketing stark diskutiert – ein Service, den auch Sie als Agentur anbieten. Was sollte man bei der Planung und Durchführung beachten?
Ziegler: Das ist definitiv ein spannendes Thema, muss meiner Meinung nach aber vielschichtiger betrachtet werden. Zunächst sollte man sich fragen: Brauchen wir einen Influencer oder setzt man allein auf klassische Pressearbeit? Dann ist es zentral, dass die Influencer auch zum Kunden und Thema passen, Stichwort Glaubwürdigkeit. Jemand, der morgens ein Frühstücksmüsli bei Instagram postet, mittags eine Uhr in die Kamera hält und abends von einer neuen Zahnpasta schwärmt, kann schnell beliebig wirken.
Remus: Man kann auch zusätzlich über die Kampagnen hinaus von Influencern profitieren. Sie sind ja viel dichter an ihren Zielgruppen dran und kennen ihre „Community“. Das sind wertvolle Einblicke, die wir so nie bekommen würden.

LPRS: Das setzt bestimmt viel Wissen und digitales Gespür voraus. Integriert ihr die zunehmend notwendige Digital-Affinität in die Aus- und Weiterbildung bei segmenta?
Ziegler: Weiterbildung ist meiner Meinung nach eine Haltungssache. Ich erwarte von Mitarbeitern, dass sie sich permanent weiterbilden. Wir unterstützen das mit einem praxisorientierten Workshop-Programm. Aber Weiterbildung muss auch parallel im Alltag geschehen und zwar aus eigenem Antrieb heraus. Die Welt verändert sich ständig und nimmt an Komplexität zu. Und um da mithalten zu können, braucht es engagierte und hochambitionierte Leute, die gemeinsam mit uns die bekannte „extra Meile“ gehen wollen.

LPRS: Wie motiviert Ihr Mitarbeiter zu diesem inneren Antrieb?
Ziegler: Das ist Kultur. Wir sind da einfach sehr engagiert, fokussiert, zielgerichtet. Und das zieht andere wieder mit. Wenn Mitarbeiter nach Verantwortung greifen, dann bekommen sie die auch. Dann müssen sie sich aber auch klar sein: Du machst das Ding fertig, du hast die Verantwortung. Dafür darfst du lernen und die Dinge auch in die Hand nehmen. Wenn das kapiert ist, dann muss ich niemanden mehr motivieren.

LPRS: Was muss ein Bewerber neben Neugier und Engagement noch mitbringen?
Ziegler: Man sollte mit Verantwortung umgehen können und ein großes Maß an Empathie für das mitbringen, was wir hier tun. Food-Themen sollten kein notwendiges Übel sein. Man kann gerne seine eigenen Macken mitbringen, aber wenn man dabei ist, dann bitte mit Vollgas und ganzem Herzen.

LPRS: Vielen Dank für das Interview, Nico, Sandy-Jil und Robert!

 

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