GPRA-Neumitglied Q4U im Interview: Ein Quantum Emotion

Janine Lindenau und Thomas Zumtobel sprechen mit uns über User Experience, Accessibility und ihren Beitrag in der Verbandsarbeit.

GPRA: Auf LinkedIn habt Ihr geschrieben, dass Ihr Euch verschiedene Verbände, darunter DPRG, Bitkom, eco und eben auch die GPRA, angeschaut habt. Warum habt Ihr Euch für die GPRA entschieden?

Thomas Zumtobel: Wir hatten das Glück, die GPRA vor der Entscheidung für eine Mitgliedschaft persönlich kennen zu lernen. Die offene Atmosphäre und der gute Austausch haben uns in diesem ersten Meeting überzeugt. Unsicher waren wir uns, ob wir als reine Digital-Agentur zu Euch passen. Da habe ich zum Telefon gegriffen und Oktay Tannert-Yaldiz von K16 angerufen. Er ging sofort ans Telefon und wir hatten ein supernettes Gespräch – die Chemie stimmte einfach. Auch als wir darüber gesprochen haben, was man bei seinem ersten eigenen Podcast beachten muss. Er verfügt über einen großen Erfahrungsschatz beim Thema Podcast und hat uns sofort und ganz uneigennützig weitergeholfen. Da dachte ich mir: „Geil, das passt!“ Denn genau das ist für uns Netzwerken: Austausch und Hilfe – uneigennützig.

Janine Lindenau: Genau, und gerade haben wir unsere erste Podcast-Folge mit Oktay als Gast veröffentlicht. Das ging wahnsinnig schnell dank des GPRA Netzwerks. Thomas hat es in seinem LI-Post so schön als „kleine feine Familie“ beschrieben. Genau das hat uns überzeugt: Ein kleiner, persönlicher Kreis mit einem guten Miteinander und schnellen Kommunikationswegen. Wir waren sofort Teil Eurer Community, konnten direkt in den Austausch gehen und uns selbst einbringen.


Ein Mensch. Ein Gin. Ein Talk. 
Aus der Agenturwelt. Ohne Skript.
Mit Einblick. Mit Meinung. Mit Leidenschaft.

In jeder Folge steht ein:e Agenturchef:in Rede und Antwort. Q4U spricht mit seinem Gast über das Agenturleben und den Menschen hinter dem Job. Und verkosten dabei einen Gin, den sie oder er mitbringt. Pur und mit Tonics. Wie das Gespräch verläuft ist dabei genauso überraschend wie der Gin. Denn es gibt kein Skript. Hört rein!


GPRA: Gute Überleitung. Bei welchen Verbandsthemen wollt Ihr Euch engagieren bzw. gibt es neue Themen, die Ihr einbringen wollt?

Thomas Zumtobel: Wir würden uns gerne in den Digital Hub einbringen. Wir verfügen über tiefe Kenntnisse im Bereich User Experience. Man will das ja fast nicht mehr sagen, ist es doch zu einem Buzzword verkommen. Dennoch: Wir arbeiten wissenschaftlich, mit fundierten psychologischen Modellen und Methoden. Dabei stehen immer die Bedürfnisse der Nutzer im Mittelpunk. Außerdem betrachten wir eine Website nicht isoliert, sondern im Kontext der gesamten User Journey. Wir sind emphatische digitale Kommunikationsstrategen. Dieses Know-how tragen wir gerne in die GPRA.

Janine Lindenau: Eine Säule der User Experience, die uns besonders am Herzen liegt, ist die digitale Barrierefreiheit. Wir möchten niemanden ausschließen. Und wir wissen, dass Barrierefreiheit nicht nur Menschen mit einem klassischen Handicap zugutekommt. Wie viele von uns haben die Schriftgröße ihres Handys nach oben reguliert oder sind einfach situativ gehandicapt, weil sie zum Beispiel gerade ein Kind auf dem Arm halten. Wenn man sich das klar macht, führt aus unserer Sicht kein Weg an Barrierefreiheit vorbei. Zumal sie keinen Mehraufwand bedeutet, wenn man sie von Beginn an berücksichtigt. Auch dieses Thema möchten wir daher den Mitgliedern näherbringen. Wir möchten deutlich machen, dass das kein verstaubtes Thema ist, sondern wirklich jedem zugutekommt.

GPRA: „Wir bauen keine Websites – wir designen Emotionen“ ist Euer Leitsatz. Was bedeutet das genau?

Thomas Zumtobel: Wir stellen immer gern zwei Zahlen gegenüber: 40 aus 11 Millionen. Eine Idee, was dahintersteckt? 11 Millionen Sinneseindrücke prasseln pro Sekunde auf uns ein. Davon können wir gerade mal 40 bewusst verarbeiten. Wir brauchen also einen sehr effizienten Filter. Das ist unser Unterbewusstsein. Das sortiert aus, aber ausschließlich digital. Es gibt nur gut oder schlecht. Es handelt sich also um eine rein emotionale Entscheidung. Da liegt es nah, dass wir für das Unterbewusstsein, für die emotionale Seite, und nicht für die Ratio konzipieren und designieren, oder? Zumal wir nur wenige Sekunden haben, um den Nutzer zu überzeugen, auf der Webseite zu bleiben. Das ist wie bei der Liebe auf den ersten Blick. Es geht um den positiven Ersteindruck.

GPRA: Eure Kunden beauftragen Euch für die Kundenansprache über das Web. Wieviel Kommunikation bzw. PR steckt in Eurer Arbeit?

Janine Lindenau: Wir sitzen alle im gleichen Boot.  Auch wir machen Kommunikation. Wir versorgen die Zielgruppe mit den Informationen, die sie benötigt. Das Format ist dabei erstmal zweitrangig. Wir schauen über den Tellerrand. Denn eine Website funktioniert nie isoliert. Wir müssen wissen, mit welchen Vorerfahrungen und Erwartungen die Nutzer auf die Seite kommen. Und wo ihre Reise danach hingehen soll. Was ist das Kommunikationsziel, die übergeordnete Strategie?

GPRA: Worin unterscheiden sich Eure Skills?

Janine Lindenau: Meine Stärken liegen im Bereich Operations, Projektmanagement und Content. Und darin, Thomas kreative und manchmal auch verrückte Ideen in ein reales Projekt zu übersetzen 😉.

Thomas Zumtobel: Unterschreibe ich so! Janine ist sehr strukturiert; ich weniger. Ich bin der kreative Neudenker. Und in der Arbeit mit Kunden häufig unbequem. Ich muss ein Projekt und seine Anforderung von Grund auf verstehen und hinterfrage alles. Ich tauche sehr tief ein und muss die Gefühlswelt des Nutzers nachempfinden. Ich bin disruptiv, auch wenn ich das Wort nicht mag. Und das führt manchmal dazu, dass Janine in die Tischkante beißt, wenn ich dem Kunden beispielsweise sehr klar sage, was ich von seinem Briefing halte oder ausspreche, was klappt und was man bleiben lassen sollte.

Janine Lindenau lachend: Mittlerweile schocken mich solche Äußerungen nicht mehr. Das war früher definitiv anders. Man muss dazu wissen: Ich war selber Kundin von Q4U bevor ich hier herkam. Insofern ist mir die Kundenperspektive sehr vertraut und ich weiß, wie es ist, wenn man als Projektmanager denkt: „Er hat absolut recht, aber wie soll ich diesen turn-around nun meinem ganzen Team und Vorgesetzten beibringen, wo wir doch intern bereits alles besprochen und abgestimmt haben?“ Ich fühle für beide Seiten. Noch heute. Das ist Fluch und Segen zugleich.

GPRA: Wie lange kennt Ihr Euch denn dann schon?

Janine Lindenau: Gute 10 Jahre.

Thomas Zumtobel: Das kommt hin. Wir sind ein super eingespieltes Team. Wir wollen beide, dass unsere Projekte fliegen! Wir wollen gemeinsam mit unseren Kunden erfolgreich sein, daher werden wir immer wieder die Finger in die Wunde legen und sagen: Das müssen wir ändern! Wir investieren extrem viel, sind immer mit ganzem Herzblut dabei. Unser Ziel ist Exzellenz.

GPRA: Und zu guter Letzt für alle, die noch im Dunkeln tappen: Wie kam es zu Eurem Agenturnamen Q4U? 🙂

Thomas Zumtobel: Von James Bond 😀 Wer die Filme kennt, weiß, dass es neben 007 und der Chefin M, auch Q gibt, der die ganzen technischen, verrückten und ausgeklügelten Gadgets bereitstellt. Q ist der Leiter des hoch technologisierten Labors- und wir sind Q4U – ein Q for you!

Janine Lindenau: Wir entwickeln genau solche innovativen Lösungen wie Q. Nur deutlich weniger martialisch 😉



Weiterer Beitrag zu Q4U:

GPRA begrüßt neues Verbandsmitglied: Die Digitalagentur Q4U tritt der GPRA bei


Veröffentlicht am 18.05.2021

Bildquelle: http://www.jamesbondwiki.com/page/Q_(Desmond_Llewelyn)

Kommentare zu diesem Beitrag

Einen Kommentar hinzufügen

Ihr Kommentar wird nach einer Überprüfung freigegeben.