DIN: Normung als Innovationsförderer und Zukunftsgestalter

Andrea Schröder, Head of Communications bei DIN, und Christiane Schulz sprechen im Podcast über die Rolle von Kommunikation beim Deutschen Institut für Normung. Dabei erklärt Andrea Schröder die Schlüsselrolle von Normen und Standards, warum es bis heute in Gesprächen mit Journalisten zu „Aha-Effekten“ kommt und die Kommunikationsstrategie zum 100-jährigen Jubiläum.

Stellt sich direkt am Anfang die Frage: Wozu ist Normung eigentlich wichtig? Am ehesten veranschaulicht sich die Relevanz von Normen, wo sie fehlen. Man denke an die unterschiedlichen Steckdosen im Ausland oder die schier unendliche Auswahl an Staubsaugerbeutel in den Regalen. „Das sind Beispiele, wo es keine Normen gibt und wo unser Leben ein bisschen komplizierter wird“, erklärt Andrea Schröder. „Normen sorgen quasi im Verborgenen dafür, dass unser Alltag sicherer und einfacher wird.“ Letztendlich sind sie aber nicht nur für Verbraucher im Alltag wichtig, sondern auch für jedes einzelne Unternehmen und die deutsche Wirtschaft insgesamt. Eine Studie beziffert den Nutzen auf 17 Milliarden Euro jährlich. Mit Blick auf die exportorientierte deutsche Wirtschaft ist sie ein strategisches Instrument für den weltweiten Handel und vor allem auch die Innovationsförderung.

Gibt es überhaupt noch etwas zu normen?

Im Grunde ist doch schon alles Wichtige genormt, oder? Nein. Mit der Digitalisierung kommen viele neue Felder auf, für die es Normen und Standards braucht. Neue Marktplayer kommen zusammen, die bislang keinen Austausch miteinander hatten. DIN kommt als neutrale Plattform hinzu, um die richtigen Fachleute zusammenzubringen und mit diesen gemeinsam zu erarbeiten, welche Normen und Standards es für eine erfolgreiche Weiterentwicklung bedarf. Nicht DIN-Mitarbeiter schreiben Normen, sondern um die ca. 35.000 Fachleute aus Wirtschaft, Forschung, Verbraucherverbänden und der öffentlichen Hand. Der Kommunikation kommt hier eine tragende Schlüsselrolle zu: Denn es geht darum, Themen zu unterstützen, zu initiieren, verschiedene Stakeholder an den Tisch zu bekommen und folglich unterschiedliche Sichtweisen auf ein Thema zu vereinen. Denn eine Norm wird ausschließlich im Konsens verabschiedet. In der externen Kommunikation geht es vordergründig darum, über den Nutzen von Normung zu informieren und neue Zielgruppen anzusprechen: „Die Normung ist zwar in vielen traditionellen Feldern der deutschen Industrie sehr etabliert und hat ihren Erfolg in der Vergangenheit sehr unterstützt. Aber das müssen wir jetzt auch bei den Zukunftsthemen der deutschen Wirtschaft wie Künstliche Intelligenz erreichen“, erläutert Andrea Schröder. „Unser Bestreben ist es, deutsche Ideen zum Standard weltweit zu machen. Deshalb ist es wichtig, dass wir in der Kommunikation kontinuierlich erklären, warum es einen strategischen Vorteil hat, sich an der Normung zu beteiligen.“ Ein Land, das diesen Vorteil sehr gut zu nutzen weiß, ist China, das viel Zeit und Geld in die Normung investiert.

Und wie kommunizieren?

Wie kommuniziert man denn nun die Relevanz von Normung am besten? Im letzten Jahr hat DIN mit seiner Kampagne zum 100-jährigen Jubiläum den Internationalen Deutschen PR-Preis gewonnen. Zusammen mit der Agentur wurden eine gezielte Reputationssteuerung und ein strategisches Themenmanagement eingeführt, das auch jetzt noch der Kompass der Aktivitäten ist. „DIN ist in so ziemlich allen Themenfeldern der deutschen Wirtschaft aktiv. Mit unserem Themenmanagement haben wir den Grundstein dafür gelegt, uns auf Themen zu fokussieren und ein klares Profil zu schaffen.“ Im Fokus stehen Themen, die stärker die Rolle von Normen als Innovationsförderer und Zukunftsgestalter verdeutlichen. Es bleibt eine spannende Herausforderung, diese doch sperrigen und technischen Themen, stets in einfache Geschichten umzuwandeln und dabei eine klare Nutzenargumentation voranzutreiben. Für Andrea Schröder gelingt das an der ein oder anderen Stelle am besten mit etwas Humor.

Feedback, Anmerkungen, Hinweise zum Podcast an info@gpra.de und auf Twitter und Facebook @GPRA sowie über Linkedin.

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