Thought Leadership: Die neue Lösung für nachhaltig wirksame PR?

Informativ, nahbar, meinungsstark: Thought Leadership prägt das digitale Zeitalter mehr denn je. Auf unserem Neuland-Event setzten Fachexperten spannende Impulse zur modernen Kommunikationsstrategie.

Die digitale Welt eröffnet neuen Raum für Autorität, Expertise und Reichweite und schafft damit die Grundvoraussetzungen für Thought Leadership. Doch was verbirgt sich hinter der Kommunikationsstrategie? Welche Herausforderungen und Chancen bietet sie? Und ist Thought Leadership tatsächlich die neue Lösung für nachhaltig wirksame PR?

Auf unserem Neuland-Event am Montagabend, den 12. Juni, beantworteten unsere Gastspeaker Florian Haas, Head of Brand, Marketing & Communications bei EY Österreich, und Heiko Geibig, PR Director bei MSL in Deutschland, diese Fragen exklusiv für rund 50 Gäste, und gaben zusätzlich wertvolle Insights aus Unternehmens- und Agenturperspektive.

„Thought Leader entstehen nicht über Nacht“

Branchen-Experten im Gespräch mit den Young Professionals aus der DACH-Region

Zum Auftakt der Veranstaltung sorgten die Experten für ein gemeinsames Verständnis von Thought Leadership. Hierbei handelt es sich um eine Kommunikationsstrategie, bei der Verantwortliche ein bestimmtes Thema mit ihrer Expertise besetzen. Sie geht Hand in Hand mit Autorität und Reichweite – andernfalls gelingt es nicht, nachhaltig im Gedächtnis des Zielpublikums zu bleiben. Das reicht allerdings noch nicht aus, wie Heiko Geibig betont: „Thought Leader entstehen nicht über Nacht. Es geht vor allem um Persönlichkeit und Konsistenz. Selbstbeweihräucherung und einmalige Initiativen sind hier fehl am Platz.“ Worauf es zudem ankommt: „Ausdauer und Commitment. Darüber hinaus ist eine gefestigte Haltung erforderlich, um Diskussionen souveräner zu bewältigen. Denn Thought Leadership lebt vom offenen Dialog“, ergänzt Florian Haas.

Ohne Empowerment kein Erfolg

So viel zur Theorie. Die praktische Umsetzung gestaltet sich allerdings nicht so simpel, wie es zu Beginn scheint. Die erste Herausforderung besteht darin, eine Nische zu finden, die sich mit Expertenwissen füllen lässt. „Entscheidend dabei sind die Interessen der eigenen Zielgruppe, ebenso die Frage, welches Know-how und welchen Mehrwert Thought Leader bieten können“, erklärt Heiko Geibig. „Das ist Chance und Herausforderung zugleich. Denn ohne Empowerment und Freiheit für Beteiligte, selbstständig zu agieren, geht das Konzept nicht auf.“ Arbeitgebende sind demnach am Zug, Ressourcen zur Verfügung zu stellen und ein Stück Verantwortung abzugeben. Sind die idealen Rahmenbedingungen geschaffen, gilt es, in Orientierung an den Persönlichkeitseigenschaften des Thought Leaders die passenden Kanäle und Formate auszuwählen.

Strategie räumt Hindernisse aus dem Weg

Die Möglichkeiten, die die sozialen Medien für Thought Leader bereithalten, sind enorm – und dabei Fluch und Segen zugleich. Denn Gegenwind bleibt bei dieser Kommunikationsstrategie oft nicht aus. „Mit der richtigen Vorbereitung haben Verantwortliche jedoch die Möglichkeit, Shitstorms präventiv entgegenzuwirken“, erläutert Heiko Geibig. „Deshalb sollte immer davor klar sein: Stehen Thought Leader mit voller Überzeugung hinter dem, was sie kommunizieren? Sind die Informationen fundiert? Außerdem lohnt es sich, im Vorfeld zu antizipieren, auf welche Resonanz ein Thema bei der eigenen Community stößt, und auf Basis dessen eine Strategie auszufeilen.“ Bei dieser spielt zudem Authentizität eine wichtige Rolle, weswegen Paid Content sparsam einzusetzen ist. „Ist es Verantwortlichen gelungen, die Aufmerksamkeit des eigenen Zielpublikums durch Thought Leadership zu fesseln, hat sie großes Potenzial, sich zum Türöffner für Erstgespräche zu entwickeln – vor allem im B2B-Bereich“, berichtet Florian Haas aus eigener Erfahrung.

Action Leadership statt Thought Leadership?

Am Ende bleibt eine Frage offen: Ist Thought Leadership die neue Lösung für nachhaltig wirksame PR? „Über ‚neu‘ lässt sich diskutieren. Tatsache ist: „Thought Leadership ist ein mächtiges Werkzeug, wenn es richtig eingesetzt wird, und ein Bumerang bei unüberlegter Ausübung“, konstatiert Florian Haas. Die Herausforderungen sollten Marktführende dennoch nicht davon abhalten, diesen Weg einzuschlagen. Mittlerweile gelte Thought Leadership hier sogar als Voraussetzung. Die abschließende These von Heiko Geibig regt zum Nachdenken an: „Mehr Wirkung erzeugt es, wenn Verantwortliche zuerst handeln und im Anschluss darüber sprechen. Kurz gesagt: Wir brauchen in Zukunft mehr Action Leadership als Thought Leadership.“

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Über #Neuland

Gemeinsam knöpfen sich die PRVA NewcomersYoung LSA und die GPRA Young Professionals ab jetzt regelmäßig die Trendthemen der Branche in der Veranstaltungsreihe „Neuland“ vor. Denn: Was für manche noch immer ein Buch mit sieben Siegeln ist, wurde für sie schon längst ein zweites Zuhause. Werdet mit ihnen vom Digital Immigrant zum Digital Native! Auf unseren Social Media-Kanälen (LinkedIn) weisen wir regelmäßig auf die kommenden #Neuland-Veranstaltungen hin. Folgt uns und stay tuned!


Veröffentlicht am 19.06.2023

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